Spargel & Wein

Spargel gilt als wählerisch, was die Partnerschaft mit Weinen angeht, denn sein Geschmacksprofil ist von einer leichten Bitternote geprägt. Das mögen fruchtbetonte Rebsorten mit sehr stabilem Säuregerüst nicht besonders. Ganz anders: Silvaner, Weißburgunder, Grauburgunder und Müller-Thurgau. Ihre sanfte Säure und die Aromen, die zart an Birnen, Äpfel, Nüsse und Blüten erinnern, schaffen es, das weiße Gold sanft zu umschmeicheln und das Beste aus dieser Verbindung herauszuholen.

Fakten

  • 1 cm

    pro Tag wächst Spargel zu Saisonbeginn

  • 20-25 Tage

    braucht der Spargel, bis er "ausgewachsen" ist

  • 24. Juni

    Ende der Spargelsaison

  • 29.000 ha

    Anbaufläche für Spargel in Deutschland

Weißer Spargel – mit seinem lieblich-milden Geschmack und seiner zartbitteren Note ein besonders delikater Genuss. Silvaner aus Rheinhessen oder Franken, wie auch Gutedel aus Baden lassen als Begleiter mit ihren dezenten Aromen dem Spargel genügend Spielraum im Gaumen.

Violetter Spargel – sein Aroma ist deutlich intensiver als das der schneeweißen Stangen und auch seine Bittertöne sind ausgeprägter. Weißburgunder z.B. aus Baden oder ein frischer, fränkischer Rivaner sind zu dazu willkommene Begleiter.

Grüner Spargel – nicht nur die Farbe, auch die Aromen sind besonders intensiv. Das volle Aroma sucht auch herzhafte Tischpartner. Pfälzer Riesling und kräftiger Grauburgunder oder auch Chardonnay (nicht aus dem Barrique) harmonieren am besten.

Saucen – etwas zerlassene Butter, gehackte Eier, Sauce Hollandaise, auch Remouladensauce sind Klassiker. Fette Saucen suchen im Wein einen spritzigen Begleiter. Feinrassige Säure im Riesling von der Mosel beispielsweise hilft die opulenten Saucen besser zu verarbeiten. Je würziger die Sauce, umso ausdrucksvoller muss der Wein auftreten.

Salat – Spargel mit einer milden Vinaigrette oder einem feinwürzigen Dressing. Wenn Essig verwendet wird, dann milder Weißweinessig, vielleicht mit etwas Spargelbrühe gemildert. Milde Vinaigrette harmoniert sehr gut mit einem fränkischen Silvaner oder halbtrockenen Rheingauer Riesling, der auch schon eine lebhafte Säure mitbringen darf, um in diesem Konzert „Gehör zu finden“.

Fisch zum Spargel – frischer Lachs oder Saibling, pochiert oder in wenig Butter gebraten, mit Sauce Hollandaise – ein Hochgenuss! Feine, ausdrucksvolle aber wenig pikante Aromen suchen einen ausgewogenen Tischpartner: Harmonischer Pfälzer Weißburgunder, auch frischer Rivaner, beispielsweise aus Franken, sind ideal.

Schinken – gekocht ist er milder, luftgetrockneter Schinken (beispielsweise aus Italien oder Spanien) nussiger und mit eigener milder Würze. Die liebliche Würze des Spargels und die salzige Würze im Schinken sucht einen harmonisieren­den Partner im Wein. Dazu passen Sauvignon Blanc oder Silvaner mit feiner Frucht.

Fleisch stellt hohe Ansprüche an die feinen Aromen des Spargels. Kalbs- oder Schweineschnitzel, auch ein mild gewürzter Braten bringen ein ausdrucksvolles Aromenbouquet mit. Hier sind herzhafte und ausdrucksvolle Weine gefragt, deren Aromen in der vielfältigen Komposition nicht untergehen. Für genießerische Harmonie sorgen Weiß- und Grauburgunder oder Chardonnay, z.B. aus Baden.

Ideen für ein Spargel-Picknick im Freien

Weißweine, die mit Spargelgerichten sehr gut harmonieren, sollten angenehm gekühlt sein. Zu Hause oder im Restaurant Ihrer Wahl ist das kein Problem. Am Strand können Sie den Wein in feuchtem Sand verbuddeln; wenn ein kühles Bächlein in der Nähe fließt, ist es auch kein Problem - aber sonst? Eine Kühltasche ist gut; Kühlmanschetten auch, die nach entsprechender Vorkühlung im Gefrierfach lange die richtige Weißweintemperatur garantieren.

Und der Spargel? Mit Sauce Hollandaise und neuen Kartoffeln? Oder bissfest gegart und mit feinem, dünn aufgeschnittenem rohen Schinken (Schwarzwälder, San Daniele, Bayonne, Serrano - ganz nach Geschmack) umwickelt? Packen Sie dazu außerdem einen nicht zu salzig abgeschmeckten Dip aus Mayonnaise, Joghurt, Zitronensaft, Kapern und Petersilie für ein abgerundetes Picknick ein.

Falls Sie ein Picknick im Freien planen und der Weg zwischen Picknickplatz und heimischem Ofen nicht zu weit ist, können Sie auch hochwertigen Tiefkühl-Blätterteig mit Spargel belegen, mit gut gewürzten Butterflöckchen (Salz, Pfeffer, Muskat) bestücken, im heißen Ofen plustrig backen und in Alufolie oder einer Blechdose zum Ort des Geschehens transportieren.

Erfrischend ist ein Salat aus Spargel, neuen Kartoffeln, Räucherfisch, ein paar Zitronenstückchen und einem Dressing aus Zitronensaft, Olivenöl und Senf, das mit Zucker, Cayennepfeffer und Salz abgeschmeckt wird. Das lässt sich gut im großen Einmachglas transportieren - oder in mehreren kleinen Gläsern, für jeden eins. Zu alldem passen die Spargelweine ganz ausgezeichnet. Und nun: viel Spaß beim Freiluft-Genuss!

Einen Picknick-Rucksack mit integriertem Kühlfach und Flaschenkühler, sowie eine Flaschenkühler Tragetasche gibt es im DWI Genießershop.

Warum wird Spargel als "Weißes Gold" bezeichnet?

Spargel wird seit dem 16. Jahrhundert angebaut und verzehrt. Damals war es das Gemüse der Adligen, denn Spargelanbau war aufwendig und entsprechend hoch war der Preis. Daher wird Spargel heute noch als „edelstes“ oder „König der Gemüse“, aber auch als "Weißes Gold" bezeichnet.

Weitere Rezeptideen

mit Birnen, Bohnen, Petersilienwurzeln und schwarzen Nüssen Rehmedaillons

mit Birnen, Bohnen, Petersilienwurzeln und schwarzen Nüssen

  • 12 Stück Rehmedaillions (a 80g)
  • 30 Gramm gebratene Speckstreifen
  • 200 ml Bechamelsauce
  • 3 EL Sonnenblumenöl
  • 8 kleine Petersilienwurzeln mit Grün (alternativ Knollensellerie)
  • 6 - 8 breite Schnippelbohnen
  • 1 große Birne
  • 4 - 6 schwarze Walnüsse
  • 100 ml Wildfond
  • 2 EL Butter
  • 2 Stängel glatte Petersilie
  • nach Geschmack Salz

Den Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Petersilienwurzeln putzen, schälen und zurecht schneiden. Bohnen putzen und schräg in Stücke schneiden. Petersilienwurzeln und Bohnen separat in kochendem Salzwasser blanchieren und sofort in Eiswasser abschrecken.

 

Die Nüsse achteln und im Wildfond erwärmen. Die ungeschälte Birne waschen, achteln, Kerngehäuse entfernen und in dünne Spalten schneiden. Die Rehmedaillons von beiden Seiten in Öl anbraten, dann im Backofen ca. 3 – 5 Minuten fertig garen.

 

In der Zwischenzeit Bohnen und Petersilienwurzeln in aufgeschäumter Butter schwenken und salzen. Das Gemüse mit den schwarzen Nüssen sowie den Birnenspalten auf großen Tellern anrichten. Die Medaillons platzieren, mit Wildfond, Béchamelsauce sowie Speckstreifen garnieren.

 

Tipp: Schwarze Nüsse können selbst hergestellt werden. Dafür die Walnüsse rundum mit einer Gabel oder einem Spieß einstechen und 10 Tage in Wasser legen. Dabei täglich das Wasser wechseln, damit die Gerbsäure abfließen kann. Die Nüsse 3 Mal in Salzwasser aufkochen, bis sie tiefschwarz sind. Mit Lorbeerblättern und Pfefferkörnern ca. 20 Minuten einkochen, bis sie weich sind. In Einmachgläser schichten und mit Sirup bedecken. Die Nüsse sind ca. 1 Jahr haltbar.

  • Spätburgunder (trocken)
  • Grauburgunder (trocken)

mit Bulgur Kohl-Eintopf

mit Bulgur

  • 200 Gramm Zwiebeln
  • 1 ganze Knoblauchzehe
  • 800 Gramm Spitzkohl
  • 200 Gramm Möhren
  • 400 Gramm festk. Kartoffeln
  • 1 EL Kümmelsaat
  • 1,5 Liter Gemüsefond
  • 5 EL Olivenöl
  • 2 EL Tomatenmark
  • 2 EL edelsüßes Paprikapulver
  • 3 TL Honig
  • nach Belieben Salz & Pfeffer
  • 120 Gramm grobe Bulgur
  • 1 Bund Petersilie
  • 4 Stiele Minze
  • 1 ganze Zitrone
  • 2 ganze Äpfel
  • 3 EL Obstessig

Zwiebeln und Knoblauch fein würfeln. Kohl putzen, waschen, vierteln, den Strunk entfernen, Kohlviertel grob schneiden. Möhren schälen, längs halbieren und in ca. 2 cm breite Stücke schneiden. Kartoffeln schälen und in ca. 2,5 cm große Stücke schneiden. Kümmel in einer Pfanne ohne Fett anrösten und beiseite stellen.

 

Gemüsefond in einem kleinen Topf erhitzen. 3 EL Öl in einem großen Topf erhitzen, Kohl darin 10-15 Minuten bei starker Hitze dunkelbraun anbraten und aus dem Topf nehmen.

 

Restliches Öl in den Topf geben. Zwiebeln und Knoblauch darin glasig dünsten. Kartoffeln und Möhren zugeben und 3-4 Minuten unter Rühren anbraten. Tomatenmark und Paprikapulver zugeben und unter Rühren andünsten. Kohl, Honig und Kümmel zugeben, mit heißem Gemüsefond auffüllen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Aufkochen und 45 Minuten zugedeckt garen. 20 Minuten vor Ende der Garzeit Bulgur zugeben.

 

Äpfel vierteln, entkernen, in ca. 1 cm große Würfel schneiden, 10 Minuten vor Ende der Garzeit zugeben. Kräuterblätter abzupfen, mittelfein hacken. Zitrone waschen, abtrocknen, Schale fein abreiben, mit den Kräutern mischen. Eintopf mit Essig, Salz und Pfeffer abschmecken, mit den Kräutern bestreut servieren.

 

Tipp: Der Spitzkohl muss wirklich richtig stark und dunkel angebraten werden, damit die Röstaromen gut herauskommen.

  • Spätburgunder (trocken)
  • Trollinger (trocken)

zu trockenem Winzersekt Sekt-Limetten-Dessert

zu trockenem Winzersekt

  • 300ml Winzersekt
  • 4 Limetten
  • 100g Zucker
  • 30g Speisestärke
  • 100g Butterkekse
  • 50g ungesalzene Butter
  • 2 Eiweiße
  • 50g grieschicher Joghurt
  • 150g Schlagsahne

Winzersekt und Zucker in einen Topf geben. Den restlichen Sekt kühl stellen. 1 Limette heiß abwaschen und die Schale fein abreiben. Die Limette und 2 weitere halbieren, den Saft auspressen und mit der Speisestärke verrühren. Alles in den Topf geben und alles kurz aufkochen lassen. Topf vom Herd nehmen und die Creme im Kühlschrank kaltstellen.

 

Nun die Butterkekse in einen Gefrierbeutel füllen, mit einem Nudelholz zerkleinern und in eine Schüssel geben. Butter im Topf schmelzen, über die zerbröselten Butterkekse gießen, eine Prise Salz hinzufügen und alles gut vermengen. Kurz abkühlen lassen, die Hälfte in großen Weingläsern verteilen und fest andrücken.

 

Übrige Limette in Scheiben schneiden. Eiweiß mit Salz steif schlagen. Den Joghurt unter die abgekühlte Sekt-Limetten-Creme rühren. Schlagsahne steif schlagen und mit dem Eischnee nacheinander unter die erkaltete Creme heben. Die Hälfte auf Weingläser verteilen, eine weitere Schicht Butterkekse zugeben und mit einer Creme-Schicht abschließen. Mit Limettenscheiben garnieren und den restlichen Winzersekt  einschenken. Anstoßen und genießen!

  • Riesling (trocken)
  • Weißburgunder (trocken)

der „Frankfurter Grünen Sauce“ Quiche mit Kräutern

der „Frankfurter Grünen Sauce“

  • 200 Gramm Mehl
  • 100 Gramm Butter
  • je 1 Bund Kräuter für Frankfurter Grüne Sauce (Petersilie, Kresse, Kerbel, Borretsch, Sauerampfer, Schnittlauch, Pimpernelle)
  • 100 - 125 Gramm Schwarzwälder Schinken
  • 7 ganze Eier
  • 125 ml Sahne
  • 100 Gramm Frischkäse
  • 1 EL Zitronensaft
  • nach Geschmack Salz & Pfeffer

Mehl und Butter mit 4 EL Wasser und ¼ Teelöffel Salz zu einem glatten Teig kneten. Eine Form damit auskleiden und 30 Minuten kühl stellen.

 

4 Eier hart kochen. Kräuter der Frankfurter grünen Sauce waschen, abtropfen und fein schneiden. Schinken hauchdünn schneiden und auf dem Teigboden verteilen. Die hart gekochten Eier klein

hacken und darüber verteilen. 3 Eier, Sahne und Frischkäse mischen und mit 1 EL Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken und dann die Kräuter unterheben. Die Mischung auf den Teigboden verteilen.

 

Bei 180 °C (Gas Stufe 4) auf der mittleren Schiene des Backofens etwa 30 Minuten backen.

  • Riesling (trocken)