DeutschlandTour: Die einzigartige Kulturlandschaft Saale-Unstrut
Die nächste Station auf der Reise der Weinmajestäten führte diese in das Anbaugebiet Saale-Unstrut. Zwei Flüsse geben dem Anbaugebiet seinen Namen, denn die Weinberge liegen hier vor allem in den engen Flusstälern von Saale und Unstrut.
Die DeutschlandTour der "German Wine Ambassadors" im Anbaugebiet Saale-Unstrut begann mit einer Betriebsführung und einem gemeinsamen Abendessen in der Straußwirtschaft des Weingut Grober-Feetz. Hier ließen die Besucher den ersten Abend bei einem Glas Wein gemütlich ausklingen.
Viel Handarbeit in den Steillagen Saale-Unstruts
Der erste Tag auf der Reise durch Saale-Unstrut begann mit einem Besuch im Weingut HEY in Naumburg, welches im Jahr 2001 von Familie Hey aus einem Gutshof heraus gegründet wurde. Die Weinberge des Betriebes sind vor allem von Steillagen geprägt, was also viel mühsame Handarbeit bedeutet. Das aber hält die Familie Hey keinesfalls auf, denn auch im Keller setzen sie mittlerweile wieder eher auf die traditionellen Verfahren in der Weinbereitung. Damit der Spaß an der Arbeit auch nicht verloren geht, begleitet die Familie seit einiger Zeit Familienhund Max, der auch bei den Weinbotschafterinnen für viel Unterhaltung sorgte.
Die nächste Station führte die Weinmajestäten in den Naumburger Dom St. Peter und St. Paul, der in der gleichnamigen Stadt Naumburg seit nunmehr 1000 Jahren seinen Standort hat. Der Dom gilt als eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler des Hochmittelalters. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass dieser seit dem 1. Juli 2018 auch den Titel UNESCO-Welterbe trägt. Eine spannende Führung durch das altertümliche Bauwerk mit dem Stiftsdirektor Dr. Kunde, war auch für die jungen Frauen ein echt beeindruckendes Erlebnis, welches sie sicherlich nicht so schnell vergessen werden.
Weinerzeugung mit Leidenschaft und Herz
Nach dem kleinen Ausflug in die Zeit des Hochmittelalters Saale-Unstruts, ging es weiter zum Weingut Herzer nach Roßbach. Die Familie Herzer gründete im Jahr 1992 den traubenerzeugenden Weinbaubetrieb, der auf den Grundmauern eines historischen Bauernhof aus dem Jahre 1256 errichtet wurde. Mit viel Arbeit erneuerten sie die alten Strukturen des Hofs und sorgten dafür, dass das Weingut einen festen Platz unter den Betrieben in Saale-Unstrut bekam. Bei Familie Herzer ist der Name übrigens auch Programm, wie die jungen Weinfachfrauen bei der Betriebsführung feststellen durften. Mit viel Leidenschaft wird hier der Wein erzeugt und unter dem Motto "Weine von Herzer – Weine mit Herz!" vermarktet.
Der nächste Termin der Weinmajestäten bestand aus einer Weinverkostung mit anschließender Führung durch das Max-Klinger-Haus in Großjena. Max Klinger, der von 1857 bis 1920 lebte, machte sich als Leipziger Grafiker, Maler und Bildhauer einen Namen. Zusammen mit seiner damaligen Lebensgefährtin kaufte er sich einen Weinberg mit dazugehörigem Haus in Großjena und verbrachte hier während seines künstlerischen Schaffens viel Zeit. Noch heute erinnert eine Dauerausstellung im Max-Klinger-Haus, mit verschiedenen Werken des Künstlers, an seine damaligen Lebzeiten, die unter anderem durch den Wein geprägt waren. Auch die jungen Weinbotschafterinnen sind sich nach der Verkostung einig: "Diese Weine haben Max Klinger bestimmt damals schon inspiriert."
Eine Premiere für Eva Lanzerath
Die letzte Station des Tages führte die Weinhoheiten in das Wein- & Sektgut Hubertus Triebe in Würchwitz. Hier trafen die jungen Frauen auf Annemarie Triebe, die Tochter des Hauses, welche aktuell noch als die amtierende Weinkönigin Saale-Unstruts fungiert. Annemarie Triebe möchte außerdem als diesjährige Kandidatin zur Wahl der 73. Deutschen Weinkönigin in die Fußstapfen von Weinkönigin Eva Lanzerath treten. Zur bald bevorstehenden Wahl konnte sie bestimmt ein paar wertvolle Tipps und Tricks von den amtierenden Weinmajestäten ergattern. Nach einigen netten Gesprächen mit Familie Triebe ereignete sich noch ein echtes Highlight für Eva Lanzerath. Diese durfte das erste Mal in ihrem Leben eine Sektflasche mit einem Säbel öffnen.
Die Riesen vom Saale-Unstrut-Gebiet
An Tag zwei im Saale-Unstrut-Gebiet wurden die jungen Frauen in der Winzervereinigung Freyburg-Unstrut in Empfang genommen. Mit über 400 Hektar Rebfläche und 400 zuarbeitenden Winzern ist die Genossenschaft in den letzten Jahren zum größten Weinproduzenten der neuen Bundesländer herangewachsen. Das beweisen auch die riesigen Weinkeller und meterhohen Tanks, welche die Weinfachfrauen bei einer interessanten Kellerführung bestaunen durften.
Im Anschluss ging es für die Weinhoheiten weiter in die Rotkäppchen-Mumm Sektkellerei. Seit mittlerweile 1856 ist Freyburg die Heimat von Rotkäppchen. Neben der Vergärung und Reifung verschiedener Sekt-Cuveés des traditionellen Rotkäppchen-Sortiments in großen Druckbehältern, werden auch edelste Grundweine für die Herstellung der verschiedenen Cuvées der Rotkäppchen Flaschengärung ausgesucht. Bei einer anschließenden Führung der Weinmajestäten durch die großen Sektkeller und die riesige Produktionsanlage, wurde allen schnell bewusst, mit welchen Ressourcen die Rotkäppchen-Sektkellerei täglich arbeitet.
Der Abschluss-Termin auf der Reise durch das Saale-Unstrut-Gebiet führte die Weinbotschafterinnen in das Weingut Deckert in Freyburg. Gegründet wurde der Betrieb am 01. Juli 1990 und gilt somit tatsächlich als das erste private, im Haupterwerb arbeitende Weingut der neuen Bundesländer. Nach einer Führung durch das Weingut und einem abschließenden Mittagessen mussten sich die Weinhoheiten auch schon wieder von Saale-Unstrut und seinen Winzerinnen und Winzern verabschieden. Einige erlebnisreiche Tage durch die beiden am östlichsten gelegenen Anbaugebiete Deutschlands gehen zu Ende.
In dieser Serie bereits erschienen:
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von l. nach r.: Weinkönigin aus Saale-Unstrut Annemarie Triebe, Eva Müller und Eva Lanzerath
