Riesling

Der Riesling gehört zu den hochwertigsten Rebsorten, der sein weltweites Ansehen seiner lebendigen Säure und den vielfältigen, vom Terroir geprägten Aromen verdankt.

Fakten

  • 40

    Prozent der weltweiten Produktion in Deutschland

  • 24.410

    Hektar bestockter Rebfläche 2022 in Deutschland

  • 13. März

    Riesling-Geburtstag

Anbau

Der Riesling ist eine langsam reifende Rebsorte, deren prägendes Element die fruchtige Säure ist. Deshalb ist er prädestiniert für die nördlichen Anbaugebiete, wo er in der späten Herbstsonne seine Reife vollendet. Er stellt die höchsten Ansprüche an die Lage (Energie), dafür aber geringe Ansprüche an den Boden. Je nach Standort (Bodenart und Mikroklima) bringt er sehr unterschiedlich nuancierte Weine. Optimale Bedingungen bieten die wärmespeichernden steinigen Steillagen entlang der Flusstäler.

Bedeutung

Er gilt als das Aushängeschild des deutschen Weinbaus. Wie keine andere Rebsorte bestimmt der Riesling das weltweite Image der 13 deutschen Anbauregionen. Deutschland gilt als Heimat des Rieslings - immerhin stehen mit 24.410 Hektar (2022) ca. 40% aller Rieslinge der Welt in deutschen Weinbergen.

Im Rheingau nimmt der Riesling mit rund 2.460 ha (2022) fast 78% der dort verfügbaren Rebfläche in Anspruch. Das größte deutsche Riesling-Anbaugebiet ist die Pfalz (ca. 5971 ha), gefolgt von der  Mosel (ca. 5.354 ha) und Rheinhessen (ca. 5.304 ha). Größere Riesling-Anbauflächen findet man hierzulande zudem in Württemberg (ca. 2.134 ha), an der Nahe (ca. 1.236 ha) sowie in Baden (ca. 911 ha).

Ausbau und Geschmack

Rieslingweine stehen in allen Qualitätsstufen und Geschmacksrichtungen zur Verfügung. Teilweise erfolgt der Ausbau im traditionellen Holzfass. Neben unkomplizierten Alltagsweinen bietet sich eine reiche Auswahl an Prädikatsweinen. In den höheren Qualitätsstufen kommen restsüße oder edelsüße Weine häufiger vor, doch werden auch viele Qualitäts- oder Kabinettweine (insbesondere in den nördlichen Anbaugebieten) zur Kompensation der hohen Säure mit einer dezenten Süße ausbalanciert.

Der „typische“ Riesling zeigt eine blassgelbe, ins grünlich-gelbe tendierende Farbe, im Duft dominieren Pfirsich oder Apfel, im Mund spürt man eine rassige Säure. Bei den Rieslingen von Schieferböden spricht man von einer mineralischen Note, manche Weine riechen nach Feuerstein, altersgereifte Gewächse weisen häufig einen interessanten Petrolton auf.

Die natürliche Säure bietet ein gutes Potenzial zur Versektung. So finden wir in vielen Betrieben Winzersekte vom Riesling. Edelsüße Beerenauslesen oder Eisweine gehören zu den auch international am höchsten gehandelten deutschen Weinen. Rieslinge sollten frühestens ein Jahr nach der Ernte getrunken werden, viele erreichen ihre optimale Trinkreife erst nach einigen Jahren. Die Lagerfähigkeit von Spitzenweinen ist nahezu unbegrenzt.

Geschichte

Die frühe Verbreitung des Rieslings mit ersten Belegen für das 15. Jahrhundert, der Wuchs, die Größe der Traubenbeeren, die lange Reifezeit und Frostfestigkeit zeigen die Verwandtschaft mit den Wildreben. Die längste Rieslingtradition haben wohl die Winzer im Rheingau und an der Mosel; von dort gibt es historische Dokumente, die auf die Jahre 1435 bzw. 1465 zu datieren sind. Am 13. März 1435 wurde das Wort Riesling zum allerersten Mal in einem Dokument erwähnt. Hinweise auf die Verbreitung im heutigen Rheinhessen und der Pfalz stammen aus dem ausgehenden 15. und der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts.

Weltweit feiern Riesling-Fans den Geburtstag mit zahlreichen Aktionen: Meldung dazu

Riesling gehört(e) nicht nur heute, sondern auch im 17. und 18. Jahrhundert zu den staatlicherseits empfohlenen Rebsorten. Gerätselt wird nach wie vor über die Namensableitung: Steht das Wort Riesling mit Verrieseln, mit reißender Säure, mit „edles Reis“ oder mit Rusling (dunkles Holz) im Zusammenhang? International ist er als „Rheinriesling“ bekannt, für badische Rieslingweine darf das Synonym „Klingelberger“ verwendet werden. Mit dem Welschriesling, der unter anderem in Österreich, Italien und Slowenien angebaut wird, hat unser „Weißer Riesling“ nichts gemeinsam.

Zur Herkunft des Namens "Riesling" hat der Namensforscher Prof. Dr. Jürgen Udolph einen wissenschaftlichen Beitrag unter dem Titel "Woher hat der Riesling seinen Namen" publiziert.

 

Sind Welschriesling und Schwarzriesling mit dem klassischen Riesling verwandt?

Nein! Beide sind vom klassischen Riesling eigentlich unabhängige Rebsorten. Welschriesling ist eine weiße Rebsorte, deren Wurzeln bis heute im Unklaren liegen. Die rote Rebsorte Schwarzriesling ist in Frankreich Bestandteil der Champagner-Cuvée.

Tipp aus der finnischen Küche Gesalzene Meerforellen, Sauerampferpüree und Gurken mit Essig

Nordische Küche und deutsche Weine - eine harmonische Kombination! Zu den Meerforellen passen junge, frische Rieslinge sehr gut, von trocken bis feinherb.

  • 500g gereinigte Meerforellenfilets
  • 1 Zittrone
  • 1/2 Bund Dill
  • 25g Meersalz
  • 15g Zucker
  • 2 EL Aquavit
  • 3 saure Äpfel
  • 2 EL Apfelessig
  • 2 EL Zucker
  • 50ml frischer Apfelsaft
  • 30g Sauerampfer
  • 15g Blattpetersilie
  • 300ml Spirituosenessig
  • 200g Zucker
  • 2 Gurken
  • 100ml Wasser
  • etwas Salz

 

Beginnen Sie mit der Vorbereitung der Meerforelle. Entfernen Sie das Fett und die Gräten vom Fisch. Reiben Sie die Zitronenschale und schneiden Sie den Dill ganz fein. Vermengen Sie die geriebene Zitronenschale, den geschnittenen Dill, das Meersalz und den Aquavit. Verteilen Sie die Gewürzmischung anschließend gleichmäßig auf der fleischigen Seite der Fischfilets. Lassen Sie die Meerforelle 48 Stunden im Kühlschrank in der Marinade stehen. Schneiden Sie die Fischfilets dann in die gewünschten Stücke.

 

Bereiten Sie das Sauerampferpüree zu. Schälen Sie hierfür die Äpfel und entfernen Sie die Kerne. Schneiden Sie die Äpfel in kleine Stücke. Geben Sie Apfelstücke, Apfelessig, Zucker und Apfelsaft in einen Topf und bringen Sie diesen zum Kochen. Pochieren Sie alles solange, bis die Äpfel weich gekocht sind. Gießen Sie die Mischung dann in einen Mixer und lassen Sie sie bei voller Geschwindigkeit laufen, bis das Püree eine gleichmäßige Konsistenz hat. Stellen Sie das Püree anschließend kurz in den Kühlschrank. Sobald das Püree abgekühlt ist, fügen Sie den Sauerampfer und die Petersilie zu der Mischung hinzu. Lassen Sie den Mixer bei höchster Geschwindigkeit laufen, bis das Püree gleichmäßig und glatt ist. Würzen Sie das Sauerampferpüree anschließend mit Salz.

 

Bereiten Sie nun die in Essig marinierten Gurken vor. Schälen Sie hierfür die Gurken und schneiden Sie sie nach Belieben in Scheiben. Branntweinessig, Zucker und Wasser anschließend in einem Topf vermengen und und auf dem Herd zum Kochen bringen. Lassen Sie den Sud abkühlen und gießen Sie ihn dann über die Gurken. Stellen Sie die Gurken dann für 24 Stunden in den Kühlschrank und lassen sie gut durchziehen.

  • Riesling (trocken)
  • Riesling (halbtrocken & feinherb)

 

Meerforelle