Ruine Nollig
Alles Schöne muss einmal ein Ende haben. Auch der Rheingau. Der hört allerdings viel später auf, als viele denken. Am Ende – oder auch Anfang, je nach Betrachtung – wartet Lorch.
Fakten
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0,5 km
Distanz
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0,5 Stunden
Gehzeit
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schwer
Schwierigkeitsgrad
Alles Schöne muss einmal ein Ende haben. Auch der Rheingau. Der hört allerdings viel später auf, als viele denken. Am Ende – oder auch Anfang, je nach Betrachtung – wartet Lorch. Das Städtchen an der Mündung der Wisper liegt im Welterbe Oberes Mittelrheintal. Von 1919 bis 1923 wurde hier der Freistaat Flaschenhals ausgerufen. Es handelte sich um eine rechtsfreie Region, die auf der Karte an einen Flaschenhals erinnert. Zum 75. Jahrestag des Freistaates gründeten Winzer aus Lorch und Kaub die gleichnamige Initiative – seitdem kann man wieder Freistaat-Flaschen kaufen.
Zu den schönsten Aussichtspunkten gehört der Blick von dem kleinen Rastplatz unterhalb der Ruine Nollig. Sie ist eine der 40 Burgen, Schlösser und Ruinen im Welterbetal – das ist Weltrekord. Die Sitzgruppe steht direkt am Rheinsteig, dem Premiumweg von Wiesbaden-Biebrich bis Bonn. Der Fluss glitzert silbern herauf, im Strom teilen Lastschiffe und Ausflugsboote mit ihrem Bug die Wellen. Zwischen Ufer und den Weinbergen drängt sich Lorch eng an die Flanken, die so steil abfallen, dass man beim Hingucken ahnt: Der Schloßberg rund um die Nollig ist etwas Besonderes. Wer hier ankommt, kennt die Antwort auf die Frage: Warum ist es am Rhein so schön.
Der Aussichtspunkt an der Ruine Nollig liegt direkt am Rheinsteig. Von der Wisperbrücke in Lorch steigt man in knapp 30 Minuten auf einem Felssporn hinauf. Das steilste Stück ist mit Stahlseilen gesichert. Wer will, kann es problemlos auf einem Alternativweg umgehen. Oben angekommen, läuft der Rheinsteig im Steilhang fast höhengleich hinüber nach Lorchhausen und zur Landesgrenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz im Niedertal bis nach Kaub.