Silvaner

Silvaner

Es ist vermutlich den Zisterziensermönchen zu verdanken, dass der Silvaner vor mehr als 350 Jahren seinen Weg nach Franken fand.

Fakten

  • 1. Platz

    im fränkischen Rebsortenspiegel seit 2019

  • 25,3 %

    Anteil Rebfläche in Franken (2022)

  • 10 bis 12 °C

    optimale Trinktemperatur

Anbau

Seit mehr als 350 Jahren gibt es ihn in Deutschland – den Silvaner. Aktuell werden in den deutschen Weinbaugebieten 4.419 Hektar mit Silvaner bepflanzt (2022), was einem Anteil von knapp 4,3 % an der gesamten Rebfläche entspricht. Besonders beliebt ist der Silvaner in Rheinhessen mit 1.932 ha und Franken mit 1.559 ha, gefolgt von der Pfalz mit 468 ha.

Bedeutung

Bereits 1659 wurden in Castell bei Würzburg erstmals Silvaner-Reben gepflanzt. Seine Vorzüge sprachen sich schnell herum. Die größte Silvanerregion ist Rheinhessen, wo die Rebsorte rund 8 Prozent der Fläche einnimmt. Silvaner gilt als eine der führenden Rebsorten in Rheinhessen, deren Qualitätspotenzial Jahr für Jahr ausgelotet wird.

Das Anbaugebiet mit dem höchsten Silvaneranteil ist Franken, wo die Rebsorte auf etwa einem Viertel der Rebfläche wächst. In der Rebsortenliste der Region steht der Silvaner erstmals seit 2019 wieder auf Platz eins. Je nach Terroir und Mikroklima hat der Silvaner in den einzelnen fränkischen Weingütern jedoch einen deutlich höheren Stellenwert, denn die fränkische Vorzeigerebsorte bringt auf den Muschelkalk- und Keuperböden ganz besondere Weine hervor.

Ausbau und Geschmacksrichtungen

Silvaner ist Vielfalt. Ein unkomplizierter Sommerwein, ein weicher, cremiger Barriquewein, ein gut entwickeltes, elegantes und lebendiges Großes Gewächs oder eine intensive, lang anhaltende edle Süße. Alles ist möglich. Die Rebsorte spiegelt ihr Terroir perfekt wider und kombiniert die erdigen Töne mit zarten fruchtigen Aromen und milder Säure.

Charakteristisch für Silvaner-Weine ist ein feiner Duft, der an Kräuter oder Stachelbeeren erinnert und manchmal vom Aroma von frischem Heu begleitet wird. In der Regel handelt es sich um leichte Weine mit dezentem, duftendem Aroma, die nicht zuletzt wegen ihrer milden Säure sehr geschätzt werden. Qualitätsmaßnahmen im Weinberg bringen auch in höheren Qualitätsstufen geschliffene und elegante Weine hervor, die nicht nur mit Spargel und Fisch sehr gut harmonieren. Auf schweren Böden kann sich der Silvaner zu einem vollmundigen Wein entwickeln, der eine gewisse Opulenz und einen ausgeprägten Duft nach reifen Birnen und Artischocken mitbringt, was ihn zu einen willkommenen Begleiter zu gehaltvolleren Gerichten macht.

Geschichte

Jahrelang hatten Wissenschaftler über die Herkunft der Rebsorte rätselt. Stammt er aus Siebenbürgen oder aus Silvan, einer kleinen Stadt in Zentralasien, oder deutet der Name auf einen römischen Ursprung hin? Genetische Untersuchungen zeigen heute, dass es sich beim Silvaner um eine Kreuzung zwischen Traminer, einer der ältesten bekannten Rebsorten, und der autochthonen Rebsorte "Austrian White" handelt. Damit scheint seine Herkunft aus dem Alpenraum gesichert.

Der Silvaner ist ein Österreicher

Seinen Weg nach Franken fand der Silvaner wohl dank der Zisterziensermönche. Das berühmteste Kloster der Region, Ebrach, unterhielt Handelsbeziehungen bis nach Österreich. Damals konnte noch niemand ahnen, dass sich diese österreichische Import zum Aushängeschild des fränkischen Weins werden würde.

Neue Heimat

Mikroklima, Ausrichtung und Zusammensetzung des Bodens beeinflussen die Entwicklung und das Wachstum der Trauben. Die neue Heimat des Silvaners mit seinen schweren lehmig-gipsigen Böden gab der weitgehend unbekannten Rebsorte ein eigenes Profil. Aus dem Silvaner wurde ein echter Casteller, für den nicht nur Wegweiser aufgestellt, sondern sogar ein Denkmal errichtet wurde. Zusammen mit dem Riesling ist er die deutsche Rebsorte schlechthin. Bis in die 1970er Jahre war sie die am weitesten verbreitete Sorte in Deutschland. Heute in den besten Lagen Frankens gepflanzt, findet sie auch weltweit immer mehr Interesse bei Weinjournalisten und -kritikernt.

Auf einen Blick

  • Bis in die 70er Jahre meistgepflanzte Sorte in Deutschland
  • ertragreich bei mittlerer Reifezeit
  • Aroma: dezent duftend, an Kräuter oder Stachelbeeren erinnernd

Wann wurde der Silvaner erstmals erwähnt?

Bereits im ersten Jahrhundert nach Christus berichtete Gaius Plinius Secundus in der "Naturalis Historia" über eine Rebsorte mit ähnlichen Eigenschaften wie der Silvaner. Im 17. Jahrhundert kam der Silvaner dann über Mönche aus der Alpenregion nach Deutschland.

der Klassiker mal anders Fränkisches Mostsüpple

der Klassiker mal anders

  • 500 ml Weißwein (Spätlese)
  • 500 ml Geflügelbrühe
  • 350 ml Sahne
  • 30 Gramm Zwiebeln
  • 30 Gramm Weißes vom Lauch
  • 30 Gramm Sellerie
  • 30 Gramm Karotten
  • 30 Gramm Butter
  • 180 Gramm Mehl
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 EL Butterschmalz
  • 4 Scheiben Weißbrot
  • Nach Belieben Zucker, Muskat, Zimt, Salz

 

Gemüse in Butter hell anschwitzen, mit Mehl bestäuben und dann mit Geflügelbrühe, Wein und 250 ml Sahne auffüllen. Gewürze zugeben und ca. 15 Minuten kochen lassen.

 

Weißbrotscheiben entrinden und in 1 cm große Würfel schneiden. Im heißen Butterschmalz goldbraun rösten und mit Zimt würzen, restliche Sahne steif schlagen.

 

Suppe durchseihen und mit Muskat und Salz abschmecken.

 

In tiefe Teller geben, mit geschlagener Sahne und den Zimtkrusteln dekorieren.

  • Müller-Thurgau (trocken)
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