Regent
Die pilzresistente Sorte Regent ist eine seit 1996 zugelassene Neuzüchtung, die seitdem einen beständigen Aufschwung erlebte.
Fakten
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1.681 ha
bestockte Rebfläche 2022
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seit 1996
zugelassen
Anbau und Bedeutung
Eine frühe Reife, ein überdurchschnittliches Mostgewicht und eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Winterfrösten lassen den Anbau des Regent auch in Rotweinrandlagen zu. Die pilzresistente Sorte mag jedoch keine kalten, windigen Lagen - hier neigt sie zum Verrieseln. Die Resistenz gegen falschen Mehltau, Oidium und Botrytis ist gut; viele chemische Pflanzenschutzmassnahmen können daher entfallen. Die Blätter sind gegenüber Reblausbefall ebenso resistent wie herkömmliche Rebsorten, die Wurzeln sind jedoch anfällig, daher muss die Sorte gepfropft werden.
Standen die ersten Regent-Reben noch in zahlreichen Versuchsweinbergen, so findet sich die Neuzüchtung inzwischen in fast allen Anbaugebieten. Dass bei der Winzerschaft großes Interesse an Anpflanzungen besteht, zeigt die Sortenstatistik. Allein von 1997 auf 1998 stieg die bestockte Regent-Rebfläche von 70 auf 178 Hektar. 2002 betrug die Anbaufläche bereits 950 ha und 2006 war mit knapp 2.200 Hektar die größte Anbaufläche erreicht. Heute (2022) beträgt sie noch 1.618 Hektar. Damit sind etwa 1,6 Prozent der deutschen Rebfläche mit Regent bestockt. Die Anbauschwerpunkte liegen in Rheinhessen, der Pfalz sowie in Baden und Franken.
Ausbau und Aromen
Zwar sind Weine der Rebsorte Regent erst wenige Jahre auf dem Markt, doch schon lässt sich ein Weinstil ausmachen. Meist sind es durchgegorene, stoffige, beinahe südländische Weine mit einem schmeckbaren Tanningerüst. Die Aromen von Kirschen oder Johannisbeeren erinnern an andere renommierte Rotweinsorten. Hochwertiges Lesegut wird auch im Barrique ausgebaut. Die Weine sind relativ früh trinkreif und begleiten je nach Qualität die herzhafte Vesperplatte, etwa mit Salamiwürsten und gut gereiftem Bergkäse, ebenso gut wie intensiv schmeckende Fleischgerichte mit konzentrierten Saucen, eine Lammkeule, ein Ochsenschwanzragout oder ein Wildgericht.
Geschichte
Mitunter gelingt es den Forschern, eine vielversprechende Rebsorte zu züchten. Die Sorte Regent gehört zu den wenigen erfolgreichen Züchtungen, denen eine rosige Zukunft vorhergesagt wird. Dem Institut für Rebenzüchtung auf dem Geilweilerhof bei Siebeldingen in der Südpfalz gelang im Jahr 1967 die Kreuzung aus (Silvaner x Müller-Thurgau) x Chambourcin. Die französische, etwa 100 Jahre alte Sorte bringt den Resistenzanteil mit ein. Die ersten Kreuzungen mussten über Jahre selektioniert und die besten Einzelstöcke vermehrt werden. Erste Pflanzungen in den Weinbauversuchsbetrieben erfolgten ab 1985. Im Jahr 1993 wurde der Sortenschutz erteilt, zwei Jahre später erfolgte die Eintragung in die Sortenliste, im Jahr darauf die Zulassung für die Qualitätsweinproduktion.
Auf einen Blick
- Kreuzung aus (Silvaner x Müller-Thurgau) x Chambourcin aus dem Jahr 1967
- Frühe Reife, überdurchschnittliches Mostgewicht
- Hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Winterfrösten
- Pilzresistente Sorte
Gegen welche Pilzkrankheiten ist der Regent widerstandsfähig?
Die wichtigsten Pilzkrankheiten gegen die der Regent widerstandsfähig ist, sind die beiden Mehltau-Arten, Peronospora (falscher Mehltau) und Oidium (echter Mehltau).