Die Tradition reicht weit zurück in der Region Zabergäu, die 40km nördlich von Stuttgart liegt und nach dem Neckar-Nebenfluss Zaber benannt ist: Urkundlich belegt wird Wein hier schon seit dem Jahr 1147 angebaut, und wie stark in all den Jahrhunderten der kirchliche Einfluss war, zeigt sich heute noch an den Namen einiger Lagen wie etwa dem „Dürrenzimmerner Mönchsberg“. Es zeigt sich aber auch an der komplett umgebauten Vinothek, die erst 2015 eröffnet wurde und die mit ihrem mächtigen Tonnengewölbe und den imposanten Portaltüren fast schon an einen Sakralbau erinnert.
Der Weinkonvent Dürrenzimmern gründete sich 1937 mit 139 Winzern und umfasst heute 341 Mitglieder, die eine Rebfläche von 215 Hektar bewirtschaften. Spitzenreiter bei den Rebsorten, die vor allem auf dem Mönchsberg, dem Stockheimer Altenberg sowie dem Dürrenzimmerner Heuchelberg angebaut werden, ist mit einem Anteil von 30% der Lemberger, aus dem Rotweine, Weißherbste und der beliebte Lemberger Blanc de Noir gewonnen wer den. Präsentiert und verkostet werden die Weine seit Dezember 2015 in der neuen, spektakulären, dreistöckigen Vinothek, in der Materialien wie Gold, Eiche und der mit einer Rostschicht belegte Cortenstahl verwendet wurden. Das sogenannte Refektorium im Erdgeschoss mit seinem dunklen Eichenholztisch umfasst 225 Quadratmeter, von hier aus führen Treppen sowohl hinunter in den „Schatzkammer“ titulierten Keller im Sandsteingewölbe, in der Weinproben für bis zu 18 Personen stattfinden, als auch hinauf auf die Empore. Auf 210 Quadratmetern finden dort direkt unter der eindrucksvollen Kuppel bis zu 60 Personen Platz, die - wie auch der alte Saal für 96 Gäste - für Feierlichkeiten angemietet werden kann.
Veranstaltungen gibt es hier reichlich, wie z.B. die After-Work-Weinprobe an jedem ersten Donnerstag im Monat. Von den kulinarischen Weinabenden, die immer unter einem anderen Motto stehen, bis hin zu den geführten Weinwanderungen, bei denen die Gäste den Mönchsberg erklimmen und die Ausblicke in die Landschaft rund um Dürren zimmern ebenso genießen wie Einblicke in die Weinbearbeitung. Ein besonderer Tipp ist dazu die kleine Weinberghütte am Mönchsbergsee, an der es an jedem Sonn- und Feiertag einen Weinausschank gibt.
Unterteilt ist das Sortiment in vier Kategorien: die Klassiker in der Literflasche, die frisch-fruchtigen Weine aus der „Klosterhof“-Edition, die intensiveren Weine des „Cellarius“ und die Spitzenweine mit dem göttlichen Namen „Divinus“. In dieser Linie gewann die Top Rotwein-Cuvée des Konvents, ein Verschnitt aus Lemberger (80%), Cabernet Sauvignon (15%) und Merlot (5%), beim Wettbewerb Mundus Vini die Goldmedaille. Natürlich hat die Bezeichnung der Cuvée auch etwas Kirchliches. Ihr Name: „Der Abt“.